Die Stückgut Manufaktur: das sind Dominikus Probst, der während der letzten 25 Jahren als Regisseur Spielfilme und Serien fürs Fernsehen drehte, und Lorenz Buchholz, eigentlich als Gitarrist und Musiker mit seiner Band durch die Lande tourend. Im Jahr 2014 fingen sie einfach an, bei Gelegenheit und erstmal ohne jegliche Absichten, alte Dinge zu finden, zu entstauben und daraus neue Möbel oder Einrichtungsgegenstände zu bauen.
Der Erfolg ihrer ersten Kreationen brachte sie schließlich dazu, sich offiziell zu firmieren und so entstand 2015 in Freiburg auf dem Hof einer alten Brauerei die Stückgut Manufaktur.
Jedes ihrer Unikate beginnt mit einem alten, oft aussortierten Objekt mit seiner manchmal kuriosen Geschichte, wie zum Beispiel einem italienischen Überseekoffer einer Tanzkompanie oder einer französischen Küchenschublade. Die beiden kreativen Macher sprechen eher davon, dass sie diese Objekte „retten“.
Einiges, was heute in ihrem Showroom in der Freiburger Altstadt steht, wäre ohne ihre Rettung vielleicht im Müll gelandet oder zumindest in Vergessenheit geraten.
Am häufigsten entstehen inzwischen in der Manufaktur unterschiedlichste Kommoden oder diverse Arten von Tischen: Nacht-, Sofa-, Einbein- oder Schreibtische. Und so ist die Idee am Anfang stets das Wichtigste – das Vorstellungsvermögen, optisch um eine alte Schublade herum in Gedanken bereits ein neues Möbelstück zu sehen.
Die verwendeten Schubladen werden gereinigt, falls nötig repariert oder restauriert und bekommen natürlich ein neues Innenleben. Ob farbig lasiert, lackiert oder mit wunderschönen, oft alten Tapeten oder Stoffen ausgekleidet. Als Material dafür verwenden die beiden Upcycler gerne altes, gebrauchtes Holz oder Massivholz, aber auch häufig MDF. Die einzigen Maschinen, die dabei zur Verfügung stehen, sind eine feine Tischkreissäge und eine Oberfräse, sowie diverse Schleifgeräte. In einem gesonderten, kleinen Raum werden die fertig montierten Teile lackiert, häufig mit Kreidefarben aber auch mit normalen Acryl- oder Kunstharzlacken.
Das erste Stück, das in der Werkstatt entstand, war ein Koffertisch. Koffer haben es Probst und Buchholz überhaupt angetan. Sie erzählen oft Geschichten, und stehen seit jeher für Sehnsucht, Reisen, Abschied oder Aufbruch.
Fotos von: Britt Schilling, Freiburg.