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J.F. Schwarzlose Berlin

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J.F. Schwarzlose Berlin steht für Berliner Luft - Berliner Duft. Seit 1856 bieten sie Qualität und Tradition bei der Parfumherstellung.

Anders als Frankreich, Italien oder England hat Deutschland nur sehr wenige Parfümhäuser mit langer Tradition. Im Luxusbereich ist J.F. Schwarzlose Deutschlands einziges historisches Parfümhaus, das heute noch aktiv ist. Der Klavierbauer Joachim Friedrich Schwarzlose eröffnete 1856 seinen Drogeriehandel J.F. Schwarzlose Söhne in Berlin – durch die Übernahme der Parfumfabrik Treu & Nuglisch zwei Jahre später konzentrierte sich die Firma auf die Parfümerie und wurde zum kaiserlich-königlichen Hoflieferanten.

Es wurden legendäre Düfte wie 1A-33, Trance, Rosa Centifolia, Treffpunkt 8 Uhr und viele mehr kreiert, die bereits von Persönlichkeiten wie Josephine Bakr getragen wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts waren diese in Europa, Amerika und sogar in Australien bekannt. Historische Flakons findet man im Museum in New York genau wie in der verbotenen Stadt (Pekings Kaiserpalast) als Teil der Sammlung von Chinas letztem Kaiser.

Schwarzlose schuf die ‚Must-have‘-Düfte der goldenen Zwanziger, die erste Promikampagne für Duft (mit Filmstar Edmonde Guy) und den ersten Parfümautomaten, an dem Taschentücher gegen Münzeinwurf beduftet wurden. Man kreierte neue Inhaltsstoffe, setzte Trends und einige Flakons wurden von berühmten Designern (u.a. Bauhaus-Schüler Wilhelm Wagenfeld) entworfen. Die Tradition ist Verpflichtung, einzigartige Produkte mit Substanz zu kreieren, sowie relevante und authentische Konzepte und originelle, innovative Düfte zu entwickeln und von Hand zu fertigen, unweit der historischen Schwarzlose-Fabrik in Berlin Moabit.

Durch den Krieg und die zerstörten Produktionsstätten der Marke in Berlin konnte sich Schwarzlose nie richtig erholen. Die Mauer in Berlin trennte zudem Geschäftsstellen im Osten und die Büroniederlassung der Firma im Westen. 1976 wurde die Firma eingestellt, bis sie 2012 unter dem Namen J.F. Schwarzlose Berlin vom Flakondesigner Lutz Herrmann und dem studierten Kommunikations-Experten Tamas Tagscherer mit Parfumeurin Véronique Nyberg als Nase wiederbelebt wurde. Das Team bringt jahrzehntelange Erfahrung ein: Lutz Herrmann entwirft seit den 1980er Jahren Flakons für Klassiker von Joop, Hugo Boss, Lacoste und viele mehr, während Parfümeurin Véronique Nyberg als Entwicklungschef des Duftölherstellers Mane Düfte für viele internationale Marken kreiert. Bei Schwarzlose verwirklichen beide ihre Passion für Berlin und die deutsche Parfümgeschichte. Die aktuelle Kollektion umfasst sowohl neue Interpretationen von Schwarzlose-Klassikern, deren Ur-Formel mit Chromatographie-Analyse alter Flakons ermittelt und dann modern interpretiert wurde, als auch Neukreationen, inspiriert vom heutigen Berlin. Düfte und Design sind kosmopolitisch und zeitgemäß, souverän und selbstbewusst – aber nie laut – originell und fern von jeder Mainstream-Attitüde: Exzentrisch, extravagant wie Berlin selbst.

 

Zur Herstellung der außergewöhnlichen Parfum-Kreationen nutzt J.F. Schwarzlose ein Produktionskonzept, das kurze Lieferwege und lokale Lieferanten bewusst bevorzugt. Bei der Konzeption der Marke hat der Designer Lutz Hermann darauf Wert gelegt, dass die Komponenten des Produktes alle aus Deutschland bzw. aus Europa kommen. So gibt es verschiedene Bestandteile der Verpackung wie beispielsweise Faltschachteln und Stülpkartons, der Flakon des Duftes sowie die dazugehörige Kappe mit der entsprechenden Pumpe – Bestandteile, die alle ins Europa gefertigt werden. Zudem arbeitet J.F. Schwarzlose Berlin bevorzugt mit traditionsreichen Familienunternehmen, die ihre Qualität seit vielen Jahrzehnten, vereinzelt sogar seit Jahrhunderten unter Beweis stellen konnten – J.F. Schwarzlose ist Qualität „Made in Germany.“ Heute nimmt Schwarzlose mit neun verschiedenen Parfums sowie drei Raumdüften, Auszeichnungen wie dem Art and Olfaction Award und einem weltweiten Vertrieb mit der Präsenz in Kaufhäusern wie dem Berliner KaDeWe, Le Parfum in Wien, das Fortnum & Mason in London oder der Scent Bar in Los Angeles einen prägenden Platz in der Parfumbranche ein. Fougair ist die letzte Neukreation der Berliner Duftmanufaktur, die nicht nur Trend-Maßstäbe setzt, sondern ein weiteres Mal mit frischer Natürlichkeit und sinnlicher Eleganz jenseits klassischer Genrezuordnungen auch die anspruchsvollsten Duftkenner überzeugt.