tHERAPY Recycle & Exorcise wurde 2012 in Berlin gegründet und wird von zwei Schwestern auf beiden Seiten des Atlantiks geleitet. Mariángeles -Angie- in Berlin, Deutschland und Paula -Poli- Aguirre, in Cordoba, Argentinien.
Angie hat in Argentinien Sozial- und Kommunikationswissenschaften studiert und ist 2004 nach Deutschland gezogen, wo sie weiterhin als Unternehmerin in verschiedenen Bereichen tätig ist, wie sie es bereits in Argentinien war, auch in der Modebranche. Sie arbeitete ehrenamtlich für Fashion Revolution Deutschland als Mitglied des Social Media Teams und schließlich als Head of Social Media zwischen 2014 und 2019. Sie war auch Mitbegründerin von GREEN FASHION TOURS BERLIN. Angie gründete im Juni 2012 tHERAPY Recycle and Exorcise in Berlin.
Poli studierte Modedesign und Werbung in Argentinien. Neben ihrer Tätigkeit als Modedesignerin ist sie auch Grafikdesignerin. Poli arbeitete von 2017 bis 2020 auch als Landeskoordinatorin für Fashion Revolution Argentina. Anfang 2013 kam sie zu Mariángeles, um THERAPY in Argentinien zu entwickeln.
THERAPY entstand aus der Erforschung des Selbstausdrucks und der Identität der Besitzer, sowohl als Frauen als auch als Einwanderer, durch die kreative Wiederverwendung von Materialien. tHERAPY setzt sich für eine Mode ein, die alle Menschen repräsentiert und einbezieht und die Erde und Tiere respektiert. Sie fördert auch Sex-Positivität, Vielfalt und Inklusivität als Teil einer kritischen Haltung gegenüber Heteronormativität, Patriarchat und Konsumismus. tHERAPY glaubt an eine breitere Vision von Schönheit als die, die von der Mainstream-Mode und den Medien propagiert wird.
Indem sie sich bei ihren Designs nicht an Trends orientieren, sondern auch mit ihren Workshops, Tutorials und Open-Source-Prozessen eine Alternative zur Fast Fashion bieten. Sie sind der Meinung, dass bewusste Mode auch experimentell, gewagt und verspielt sein kann. Gleichzeitig kann alternative Mode bewusst sein und den Planeten schonen.
Die tHERAPY-Schwestern beschaffen ihre Materialien vor Ort und stellen upgecycelte Kleidung und Accessoires her. Ihr Rohmaterial sind gebrauchte, alte oder ausrangierte Textilien, Accessoires und Objekte, die sie dekonstruieren und neu gestalten, mit der Prämisse, so viel wie möglich wiederzuverwenden und dabei eine Null-Abfall-Politik zu verfolgen. Sie arbeiten auch mit Altbeständen und Pre-Consumer-Abfällen wie Industrieabfällen.
Sie produzieren Einzelstücke und Kleinserien, die jenseits von Trends, Jahreszeiten und Geschlechtern liegen. Sie verkaufen, vermieten aber auch Stücke. Sie bieten auch Styling- und Upcycling-Services sowie Bildungsaktivitäten wie Workshops und Vorträge an.
Ihre Ästhetik wird durch das Entdecken und Experimentieren, aber auch durch die Wiederholung von Techniken bestimmt. Sie verfolgen einen spielerischen Designansatz mit Hilfe von DIY (Do It Yourself)-Upcyclingtechniken. Natürlich bestimmen auch die sich ständig verändernden Materialströme, die sie sammeln und mit denen sie arbeiten, ihre Ästhetik und schaffen ein sich ständig veränderndes und erweiterndes visuelles Universum.
Ihr Ethos wird von einer interdisziplinären Vision geleitet und spiegelt die Absicht wider, die Regeln eines gescheiterten Systems neu zu definieren. Sie vermischt Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mit Themen wie Inklusivität, Body Positivity und Geschlechterneudefinition und kritisiert das, was uns die Mainstream-Medien und die Werbung als wünschenswert oder sogar „normal“ aufzwingen.
Foto 1, 2, 8, 9, 12: Anastasia Ruzhanska / @anasteishaaa_danger für Fashion Street / @fashionstreet_berlin
Foto 3, 4, 5, 6, 7, 10: Mina Schmidt / Reversed Magazine / @minajroshan